TRMNL – Wunderschönes E-Ink Display für Zuhause
Wer meine Beiträge hier kennt, weiß dass ich ein großer Fan von E-Ink Displays bin. Ich war daher sehr begeistert, als ich vor ein paar Monaten auf das TRMNL (sprich: TERMINAL) aufmerksam wurde. Nach kurzem Austausch stellten mir die Entwickler ein Gerät für den Test zu Hause kostenlos zur Verfügung. Meine Meinung und ein paar Fotos zum Gerät findet ihr in diesem Artikel.
Smartes E-Ink Display TRMNL
TRMNL hat vor einiger Zeit ein E-Ink-Display per Kickstarter finanziert. Danach ging es in deren Onlineshop und ich wurde via YouTube drauf aufmerksam. Ich war begeistert, denn ich wollte ein Display, welches mir nur Informationen anzeigen kann – und das kann das Display auf eine sehr schöne Art & Weise.

Design und Verarbeitung
Schon beim Auspacken fällt auf, wie reduziert das Ganze gehalten ist. Kein Schnickschnack, kein Bling-Bling. Das Gehäuse besteht aus weißem Kunststoff (es gibt auch andere Gehäusefarben), fühlt sich stabil an, ohne besonders hochwertig zu wirken. Für das, was es sein will – im Grunde ein digitaler Bilderrahmen mit E-Ink – geht das völlig in Ordnung. Die Verpackung könnte definitv hochwertiger sein. Ich würde mir hier etwas in Richtung „Apple OVP“ wünschen…
Mit seinen Abmessungen von 171 × 116 × 10 mm ist das Display angenehm unauffällig. Man kann es an die Wand hängen oder aufstellen. Für Letzteres ist ein kleiner Metallfuß integriert.


Die Vorderseite wird fast komplett vom E-Ink-Panel eingenommen. Standardmäßig zeigt das Display Inhalte ausschließlich in Schwarz-Weiß an, was bei dieser Technologie keine Überraschung ist.
Technische Daten des TRMNL E-Ink (kurz zusammengefasst)
- 7,5 Zoll E-Ink-Display (1-Bit, Schwarz-Weiß)
- ESP32 als Mikrocontroller
- 1.800 mAh Akku
- WLAN, keine kabelgebundene Datenverbindung
- Soft-Touch-ABS-Gehäuse, Metall-Standfuß, Aufhängeöse
- ca. 165 Gramm Gewicht
Der Akku ist eines der zentralen Argumente für das Gerät. Die Idee: Strom wird nur dann verbraucht, wenn sich der Bildinhalt ändert. Keine Hintergrundbeleuchtung, kein Dauerbetrieb. Wer möchte, kann gegen Aufpreis auch einen größeren 2.500-mAh-Akku bestellen, der – je nach Aktualisierungsintervall – ein halbes Jahr oder länger durchhalten soll.
TRMNL Einrichtung und Alltag
Die Ersteinrichtung ist grundsätzlich einfach und super schnell erledigt: Gerät einschalten, mit dem WLAN verbinden, fertig.
Nach der Einrichtung läuft fast alles über das Webinterface. Dort legt man fest, welche Inhalte angezeigt werden und wie oft das Display aktualisiert wird. Je seltener das passiert, desto länger hält logischerweise der Akku.

Inhalte, Plugins und Offenheit
Das TRMNL zeigt im Grunde nur ein einziges Bild an – eine Bitmap in Schwarz-Weiß. Dieses Bild wird serverseitig erzeugt. Genau das macht das System aber so flexibel. Wetter, Kalender, RSS-Feeds, To-do-Listen oder selbst gebaute Anwendungen lassen sich zu einem einzigen Bild zusammenbauen. Das Gerät wacht in festgelegten Intervallen auf, holt sich das aktuelle Bild und geht wieder in den Schlafmodus.
Über das Plugin-System lassen sich viele Dienste ohne großen Aufwand anbinden, etwa Kalender oder diverse Online-Plattformen (in meinem Fall der iOS Kalender). Mehrere Plugins können zu Wiedergabelisten oder sogenannten Mash-ups kombiniert werden. So ändert sich der Inhalt je nach Tageszeit oder Anzeigezyklus.
Die Wiedergabelisten finde ich hier besonders praktisch. Einträge verstecken, sortieren, löschen, etc. ist im Dahshboard von überall aus möglich. Wie das aussieht, könnt ihr folgend sehen:

Besonders praktisch: Man kann mehrere Inhalte gleichzeitig anzeigen lassen, indem man sie als Kacheln aufteilt. Am Ende entsteht trotzdem nur eine große Grafik, die sauber aufs Display passt.
Spannend ist auch das Opensource System. Die Firmware steht unter der GPLv3-Lizenz. Wer Lust hat, kann sich den Code anschauen, anpassen oder eigene Ideen umsetzen. (Demnächst hierzu mehr) Alternativ kann man alles selbst hosten – auch dafür gibt es Dokumentation.
Alltagseindruck
Im Alltag hat mich das TRMNL überzeugt. Die Inhalte aktualisierten sich zuverlässig, der Bildwechsel dauert ein bis zwei Sekunden. Optisch passt das Gerät super an die Wand oder auf ein Regal. Touch gibt es hier allerdings nicht (zumindest noch nicht…) – was ich persönlich eher als bewusste Designentscheidung denn als Nachteil sehe.
Die Lesbarkeit ist hervorragend, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung. Wer E-Reader nutzt, kennt das. Ob im Arbeitszimmer oder in der Küche: Das Display fällt nicht negativ auf und wirkt gut integriert.

Mein Lieblingswidget aktuell ist das Wetter-Widget. Leider ist es noch nicht optimal ins deutsche übersetzt. Nach einer Nachricht an die Entwickler soll dies aber im nächsten Firmwareupdate behoben sein.
Fazit
Mit rund 120 Euro ist das TRMNL sicher kein Impulskauf. Dafür bekommt man allerdings ein sehr stromsparendes, langfristig nutzbares System ohne laufende Kosten und mit einer angenehm offenen Softwarebasis.
Wer gerne bastelt oder eigene Ideen umsetzen möchte, findet hier viel Spielraum. Aber auch wer einfach nur ein dauerhaftes, leises Info-Board sucht, dürfte mit den vorhandenen Möglichkeiten gut klarkommen. Es macht genau das, was es soll – und hält sich ansonsten angenehm zurück.
TRMNL bestellen
Bestellen könnt ihr das TRMNL direkt im eigenen Onlineshop. (Werbung unbezahlt). Versendet wird es aus einem Warenlager in Deutschland (Berlin) und kommt daher in 2-3 Werktagen bei euch an.

Disclaimer
Das TRMNL wurde mir für einen Test kostenlos zur Verfügung gestellt, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung und diesen Artikel hat.


